Lektion 2: Behalte die Karten im Auge


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Lektion 2: Behalte die Karten im Auge

Gerade weil Mau-Mau so ein rasantes Spiel ist, musst du stets aufmerksam sein. In gewisser Weise hat Mau-Mau damit sogar Gemeinsamkeit mit unseren Stammtischspielen Doppelkopf, Skat und Schafkopf: Kartenzählen ist wichtig und entgegen Casino-Hollywood-Filmen sogar erlaubt und dringend geraten!


Bei Mau-Mau kannst du eine Karte abwerfen, wenn sie in Farbe oder Rang zu der zuletzt Abgelegten passt. Falls du keine passende Karte auf der Hand hast, musst du eine Karte ziehen. Wie du deine Handkarten möglichst erfolgversprechend einsetzt, kannst du in unserer ersten Lektion lesen. Hier soll es um die Effektkarten gehen – was musst du beachten, wenn du welche hast und wie behältst du im Spiel den Überblick darüber, was dich noch ereilen könnte?

Listig – die Effektkarten

Dem recht eindeutigen Lauf der Dinge kommen bei Mau-Mau gerne mal die Effektkarten in die Quere. Es ist deshalb besonders wichtig, sie im Blick zu haben: Je nachdem, wie viele Effektkarten du auf der Hand hast und aus wie vielen Spielern eure Runde besteht, bieten sich unterschiedliche Taktiken an. Wenn die Runde läuft, entscheiden aber immer ein geschultes Auge und ein gutes Gedächtnis über die Erfolgschancen.


alle vier Achten beim Mau-Mau

Die Acht

Bei einer Acht muss der nächste Spieler aussetzen. So kann man jemanden mit wenigen Handkarten noch eine Runde ausbremsen. Im Spiel zu zweit bist du dadurch automatisch noch einmal dran. Also sind die Achten relativ ungefährlich beim Ablegen.

Im Spiel zu zweit solltest du beachten, eine weitere Karte in der passenden Farbe oder noch mehr Achten auf der Hand zu haben. Sonst schaffst du nur eine Karte zu spielen und musst dann wieder nachziehen. Bei anderen Spielerzahlen kannst du im schlimmsten Fall selbst aussetzen, wenn jemand eine weiter Acht spielt. Wenn die Farbe passt, ist eine Acht auch immer eine super Notbremse, falls der Spieler nach dir nur noch eine Karte hat! Er muss aussetzen und wenn du wieder dran bist, kannst du vielleicht sogar beenden und gewinnen.

alle vier Siebenen beim Mau-Mau

Die Sieben

Spielst du eine Sieben, muss der nächste Spieler zwei Karten ziehen. Dieser kann jedoch mit einer weiteren Sieben kontern, wodurch der Übernächste vier Karten ziehen muss. Das kann so weitergehen, bis alle vier Siebenen übereinander liegen und ein Pechvogel ganze acht Karten nachziehen muss.

Eine einzelne Sieben solltest du in deiner Hand nicht bis zum Spielende aufheben, denn sonst heißt es statt „Mau-Mau“ plötzlich „Sieben legen oder sechs ziehen!“. Dann hatten in einer Runde zu dritt deine Mitspieler jeweils noch eine Sieben – ärgerlich.

Generell lohnt es sich, immer drauf zu achten, eine Sieben nur zu legen, wenn sie durch Mitspieler nicht auf dich zurückfallen kann. Besonders praktisch ist die Sieben, wenn die Handkarten deiner Gegner langsam gefährlich wenige werden! Übrigens, mit mehr Siebenen auf der Hand wird es sicherer für dich. Einen gesonderten Artikel zu Siebener-Taktiken wirst du in Zukunft in der Lektionsliste für Mau-Mau finden.

alle vier Buben beim Mau-Mau

Der Bube

Einen Buben kannst du jederzeit, ohne auf passende Farben zu achten, auf jede Karte außer Buben legen. Wer einen Buben legt, darf sich eine Kartenfarbe wünschen, die als Nächste bedient werden muss. Die Farbe muss nicht der Farbe des abgelegten Buben entsprechen. Und der Wunsch bleibt solange bestehen, bis er erfüllt wurde. Im Grundspiel gilt „Bube auf Bube stinkt“. Das heißt, ein Bube kann einen anderen nicht aushebeln.

Der Bube ist immer nützlich und kann deine Rettung sein, wenn du keine passende Karte besitzt. Warst du besonders aufmerksam, weißt du auch, welche Farbe du dir wünschen musst, damit deine Mitspieler auf ihren Karten sitzen bleiben. So kommt der Wunsch auch bei mehr als zwei Spielern wieder bei dir an. Du solltest die gewünschte Farbe dann bedienen können! Übrigens ist ein Bube auch eine recht sichere letzte Karte, da du sie wahrscheinlicher legen kannst als jede andere.


Das übrige Blatt

Wenn du die Aufmerksamkeit für Effektkarten verinnerlicht hast und bereits darauf achtest, welche gelegt wurden oder potentiell wieder in den Ziehstapel gemischt wurden, kannst du zusätzlich die regulären Karten jeder Farbe zählen.

Hierbei brauchst du nicht auf die Werte achten, sondern einfach auf die bereits gelegte Menge der Karten in einer Farbe. So könntest du rausfinden, welche Farben deine Gegner nicht mehr haben und sie möglicherweise zwingen, einen Buben zu opfern.

Übersicht Standardkarten beim Mau-Mau
Das sind alle Mau-Mau-Karten ohne Effekte nach Rang gruppiert.

Nach Abzug der Effektkarten sind noch fünf weitere Karten der Farbe im Spiel. Das Mitzählen ist also auch relativ machbar. Kniffliger wird es, wenn das Spiel so lange andauert, dass alle abgeworfenen Karten wieder zum Ziehstapel werden. Wird nun viel gezogen, ist wieder alles möglich! Also musst du wieder von vorne mitzählen.


Mit etwas Übung wird auch das in Fleisch und Blut übergehen und du kannst versuchen, dir die exakten Karten zu merken und somit genau zu wissen, was noch im Spiel ist. So spielst du so sicher und gezielt wie möglich, ohne Effektkarten zum Opfer zu fallen! Probiere dich am besten direkt an der nächsten Runde im Mau-Mau Palast aus!